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Dies ist meine Maske – sie sieht genauso aus wie eure. Wir können nicht erkennen, wie die eigene Maske aussieht, solange wir sie tragen.

Das Rad der Täuschung, Tleilaxu-Kommentare

 

 

Aufruhr in der Hierarchie an Bord des Nicht-Schiffes. Erstaunen. Nicht einmal Duncan Idaho konnte fassen, wie so etwas hatte geschehen können. Wie lange hatte der Gestaltwandler sie schon heimlich beobachtet? Die übel zugerichtete, hässliche Leiche ließ keinen Raum für Zweifel.

Thufir Hawat war ein Gestaltwandler gewesen! Wie war das möglich?

Der ursprüngliche Kriegermentat hatte dem Haus Atreides gedient. Hawat war Duncans guter und treuer Freund gewesen – aber nicht diese Fälschung. Während der ganzen Zeit, in den drei Jahren der Sabotageakte und Mordfälle – und vielleicht sogar noch länger –, hatte Duncan nie den Verdacht gehegt, Hawat könnte ein Gestaltwandler sein, genauso wenig wie Bashar Teg, der ihn ausgebildet hatte. Auch den Bene Gesserit oder den anderen Ghola-Kindern war nichts aufgefallen. Wie kann das sein?

Und es hing noch eine viel schlimmere Frage über ihnen und verdunkelte Duncans Gedanken wie eine Sonnenfinsternis: Wir haben einen Gestaltwandler gefunden. Gibt es noch weitere?

Er sah Sheeana an, den erschütterten Leto II. und die beiden schockierten Wachen, die auf die fremdartige Leiche starrten. »Wir müssen diesen Vorfall geheim halten, bis wir jeden an Bord dieses Schiffes überprüft haben. Wir müssen beobachten, eine Möglichkeit finden, sie durch irgendeinen Test ausfindig zu machen ...«

Sheeana war ganz seiner Meinung. »Wenn es weitere Gestaltwandler im Nicht-Schiff gibt, müssen wir handeln, bevor sie erfahren, was geschehen ist.« Mit der Bene-Gesserit-Stimme, die die Kraft eines körperlichen Schlages entwickelte, sagte sie zu den Wachen: »Sprecht mit niemandem über dies hier.«

Sie erstarrten. Sheeana schmiedete bereits Pläne, wie sie hart durchgreifen und jeden Passagier des Schiffes überprüfen konnten. Duncans Mentatengeist arbeitete, als er zu verstehen versuchte, was geschehen war, aber die bohrenden Fragen verweigerten sich seinen Bemühungen, sie mit Logik zu beantworten.

Eine schob sich in den Vordergrund: Wie können wir uns überhaupt sicher sein, dass ein Test funktioniert? Thufir war bereits durch Wahrsagerinnen verhört worden, genauso wie jeder andere an Bord. Irgendwie konnten diese neuen Gestaltwandler sogar den Wahrheitssinn der Hexen täuschen.

Wenn der junge Ghola zu einem bestimmten Zeitpunkt durch einen Gestaltwandler ersetzt worden war, wie hatte es geschehen können, ohne dass Duncan auch nur das Geringste bemerkt hatte? Und wann war es geschehen? War der echte Thufir zufällig auf einen Gestaltwandler gestoßen, der sich in einem dunklen Korridor versteckt hatte? Vielleicht einer der verborgenen Überlebenden des Kamikazeangriffs der Bändiger, die einen Langzeitplan verfolgt hatten? Wie sonst hätte ein Gestaltwandler an Bord der Ithaka gelangen können?

Wenn er die Identität eines Opfers übernahm, prägte sich ein Gestaltwandler die Persönlichkeit und die Erinnerungen ein, bis er eine exakte Kopie der Originalperson war. Trotzdem hatte der falsche Thufir sein Leben aufs Spiel gesetzt, um den jungen Leto II. vor den Sandwürmern zu retten. Warum? Wie viel von Thufir hatte der Gestaltwandler tatsächlich in sich gehabt? Hatte es überhaupt je einen echten Thufir-Ghola gegeben?

Nachdem der Gestaltwandler enttarnt worden war, hatte Duncan zunächst große Erleichterung verspürt, dass man nun endlich den Saboteur und Mörder gefunden hatte. Aber nach einer schnellen Mentatenanalyse sonderte er mehrere Sabotageakte aus, bei denen der Ghola von Thufir Hawat ein stichfestes Alibi gehabt hatte. Während einiger dieser Vorfälle hatte sich Duncan selbst in seiner Nähe aufgehalten. Die nächste Schlussfolgerung war unbestreitbar.

Es gibt noch mehr Gestaltwandler unter uns.

 

* * *

 

Duncan und Teg trafen sich in einem kleinen, mit Kupferplatten ausgekleideten Raum, der für private Besprechungen gedacht und gegen alle Abhörvorrichtungen gesichert war. Gewisse Anzeichen deuteten darauf hin, dass hier ursprünglich Verhöre durchgeführt worden waren. Wie oft hatten die Geehrten Matres ihn zu diesem Zweck benutzt? Zu Folterzwecken oder einfach nur zu ihrem Vergnügen?

Teg und Duncan hatten Haltung angenommen und standen vor den Ehrwürdigen Müttern Sheeana, Garimi und Elyen, die die letzten vorhandenen Reste der Wahrsagerdroge zu sich genommen hatten. Alle Frauen waren bewaffnet und äußerst misstrauisch.

»Unter verschiedenen Vorwänden haben wir alle Passagiere isoliert und eine mehrschichtige Überwachung organisiert«, sagte Sheeana. »Die meisten Leute glauben, dass wir nach den vermissten Sprengsätzen suchen. Bislang wissen nur sehr wenige Personen von Thufir Hawat. Andere Gestaltwandler dürften sich nicht bewusst sein, dass ihnen die Gefahr droht, enttarnt zu werden.«

»Ich hätte allein die Vorstellung für absurd gehalten – bis vor kurzem. Jetzt erscheint mir kein Verdacht mehr zu paranoid.« Duncan blickte zum Bashar, und beide nickten.

»Meine Wahrheitstrance ist tiefer als je zuvor«, sagte Elyen in entrücktem Tonfall.

»Vielleicht haben wir bisher nicht die richtigen Fragen gestellt.« Garimi stützte die Ellbogen auf den Tisch.

»Dann fragt«, sagte Teg. »Je früher ihr jeden Verdacht gegen uns ausräumt, desto schneller können wir die Krebsgeschwulst herausschneiden. Wir brauchen einen besseren Test.«

Normalerweise hätte eine ausgebildete Bene Gesserit jede Täuschung mit ein oder zwei einfachen Fragen durchschauen können, aber dieses außergewöhnliche Verhör dauerte eine ganze Stunde. Da sie einen Kader aus vertrauenswürdigen Verbündeten aufbauen wollten, mussten Sheeana und ihre Schwestern sehr gründlich vorgehen. Und sie mussten besser als zuvor arbeiten. Die drei Ehrwürdigen Mütter achteten selbst auf geringste Andeutungen ausweichender Antworten. Aber weder Duncan noch Teg machten sich auf irgendeine Weise verdächtig.

»Wir glauben euch«, sagte Garimi schließlich. »Solange ihr uns keinen Anlass gebt, unsere Meinung zu ändern.«

Sheeana nickte. »Vorläufig gehen wir davon aus, dass ihr beide tatsächlich die seid, die ihr zu sein behauptet.«

Teg reagierte mit amüsierter Verbitterung. »Und Duncan und ich halten auch euch drei für vertrauenswürdig. Vorläufig

»Die Gestaltwandler sind Imitatoren. Sie können ihr Aussehen ändern, aber nicht ihre DNS. Nachdem wir jetzt Zellproben vom falschen Hawat haben, sollten die Suk-Ärzte in der Lage sein, einen zuverlässigen Test zu entwickeln.«

»Auch wir glauben daran«, sagte Teg. Nachdem er seinen Schützling verloren hatte, schien der Bashar zutiefst verstört zu sein. Er konnte nichts mehr für bare Münze nehmen.

Mit finsterer Miene sagte Garimi: »Die offensichtliche Antwort lautet, dass Hawat als Gestaltwandler geboren wurde, der uns von unserem Tleilaxu-Meister untergeschoben wurde. Wer kennt sich besser mit Gestaltwandlern aus als der alte Scytale? Wir wissen, dass er die Zellen in seiner Nullentropie-Kapsel aufbewahrt hat. Wenn diese Vermutung zutrifft, haben wir uns fast achtzehn Jahre lang täuschen lassen.«

Sheeana fuhr fort. »Ein Gestaltwandler hätte ein menschliches Baby von Anfang an imitieren können. Während er aufwuchs, hätte er eine Gestalt annehmen können, die aus Archivaufzeichnungen über den jungen Kriegermentaten der Atreides bekannt ist. Da es hier niemanden gibt – nicht einmal dich, Duncan –, der sich an den ursprünglichen Hawat als jungen Mann erinnert, musste die Tarnung gar nicht perfekt sein.«

Duncan war klar, dass sie recht hatte. Als er in seinem ersten Leben vor den Harkonnens geflohen und nach Caladan gekommen war, war Thufir Hawat bereits ein kampferfahrener Veteran gewesen. Duncan erinnerte sich an sein erstes Gespräch mit Hawat. Er war Stalljunge in Burg Caladan gewesen und hatte sich um die salusanischen Stiere gekümmert, gegen die der alte Herzog Paulus gerne bei spektakulären Kampfveranstaltungen angetreten war. Jemand hatte die Stiere mit Drogen aggressiv gemacht, und der junge Duncan hatte versucht, Alarm zu schlagen, aber niemand hatte ihm geglaubt. Nachdem Paulus in der Arena zerfleischt worden war, hatte Hawat persönlich die Ermittlungen geleitet und den jungen Duncan vor einen Untersuchungsausschuss geschleift, da die Hinweise vermuten ließen, dass er ein Spion der Harkonnens war ...

Und nun hatte sich dieser Thufir als Gestaltwandler entpuppt! Duncan hatte immer noch Schwierigkeit, diese Wahrheit geistig zu verarbeiten.

»Dann könnten sämtliche Ghola-Kinder Gestaltwandler sein«, sagte Duncan. »Ich schlage vor, dass ihr Scytale befragt. Er ist unser Hauptverdächtiger.«

»Andererseits«, warf Teg mit spröder Stimme ein, »könnte er unser wichtigster Helfer werden. Wie Garimi bereits festgestellt hat, gibt es niemanden, der sich besser mit Gestaltwandlern auskennt.«

Als der Tleilaxu-Meister in den Verhörraum geführt wurde, nahmen Duncan und Teg auf der anderen Seite des Tisches Platz, als Teil der Maßnahmen zur Aufdeckung der Infiltration durch die Gestaltwandler. Scytale wirkte verängstigt und beunruhigt. Der Tleilaxu-Ghola war fünfzehn Jahre alt, aber er sah nicht wie ein Jugendlicher aus. Seine koboldhaften Züge, die spitzen Zähne und die graue Haut ließen ihn fremdartig und verdächtig erscheinen, doch Duncan war sich bewusst, dass es nur eine instinktive Reaktion war, die auf primitivem Aberglauben und schlechten Erfahrungen gründete.

Nachdem sich Scytale gesetzt hatte, beugte sich Elyen vor. Sie wirkte am ernstesten von allen. »Was haben Sie getan, Tleilaxu? Welche Pläne verfolgen Sie? Wie haben Sie versucht, uns zu verraten?« Sie benutzte einen Hauch der Stimme – aber genug, um Scytale zusammenzucken zu lassen.

»Ich habe nichts getan.«

»Sie und Ihr genetischer Vorgänger wussten, was Sie in den Axolotl-Tanks heranzüchteten. Wir haben die Zellen getestet, bevor wir Ihnen erlaubten, sie zu benutzen, aber mit Thufir Hawat haben Sie uns irgendwie hinters Licht geführt.« Sie zeigten ihm Bilder des toten Gestaltwandlers. Duncan sah, dass die Überraschung des Tleilaxu echt war.

»Sind alle Ghola-Kinder auf ähnliche Weise manipuliert worden?«, fragte Sheeana.

»Kein einziges!«, entgegnete Scytale entrüstet. »Es sei denn, sie wurden ersetzt, nachdem sie aus den Tanks dekantiert wurden.«

Elyen kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Er sagt die Wahrheit. Ich sehe keins der üblichen Anzeichen.«

Sheeana und Garimi berieten sich stumm und nickten gleichzeitig. »Es sei denn, er ist selber ein Gestaltwandler«, sagte Sheeana schließlich.

»Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Scytale ein Gestaltwandler ist, einfach weil so viele von uns ihm sowieso misstrauen«, gab Duncan zu bedenken. »Ein Agent des Feindes würde sich eine Person aussuchen, die sich leichter in unseren Kreisen bewegen kann.«

»Jemanden wie Thufir Hawat«, sagte Teg.

Der junge Scytale wirkte zutiefst verstört. »Diese neuen Gestaltwandler wurden aus der Diaspora mitgebracht. Die Verlorenen Tleilaxu behaupteten, sie auf eine Weise modifiziert zu haben, die wir nicht verstehen. Zu meiner großen Bestürzung muss ich nun feststellen, dass nicht einmal ich selbst sie identifizieren kann. Glauben Sie mir bitte, ich hatte Hawat nie in Verdacht.«

»Wie kann der Gestaltwandler dann an Bord gelangt sein, wenn er nicht aus veränderten Zellen in Ihrer Nullentropie-Kapsel stammt?«, wollte Sheeana wissen.

»Der Gestaltwandler hat vielleicht schon einen von uns imitiert, als wir Ordensburg verließen«, sinnierte Duncan. »Wie sorgfältig wurden die ursprünglichen einhundertfünfzig Personen überprüft, die sich in jenen hektischen Momenten an Bord des Nicht-Schiffes flüchteten?«

Teg schüttelte den Kopf. »Aber warum sollte er über zwei Jahrzehnte warten, bis er zuschlägt? Das ergibt keinen Sinn.«

»Vielleicht war er ein Schläfer«, sagte Sheeana. »Oder könnte der Gestaltwandler zunächst als jemand anderer aufgetreten sein und erst vor kurzem Thufir ersetzt haben?«

»Ja, suchen Sie nur nach einem Sündenbock, an dem Sie Rache nehmen können«, sagte Scytale verbittert und sackte im übergroßen Sessel zusammen. »Am besten einen Tleilaxu.«

Sheeanas Augen glühten. »Als Vorsichtsmaßnahme haben wir alle Ghola-Kinder in verschiedenen Räumen isoliert, wo sie keinen Schaden anrichten können, falls noch einer von ihnen ein Gestaltwandler ist. Ich habe unseren Suk-Ärzten bereits die Anweisung erteilt, Blutproben zu nehmen. Sie können uns nicht mehr entkommen.«

Duncan überlegte, ob ihr Übereifer ein Hinweis darauf sein könnte, dass sie ein Gestaltwandler war. Er kniff misstrauisch die Augen zusammen und beobachtete sie genau. Ab jetzt würde er jeden beobachten müssen, jederzeit.

Garimi schaute sich in ihrem kleinen Kader aus Vertrauenspersonen um. »Ich – oder eine andere Person eurer Wahl – werde auf der Navigationsbrücke bleiben und das Nicht-Schiff überwachen, während jeder einzelne Passagier in den Hauptversammlungsraum gebracht wird. Bringt sie dort zusammen, vergesst niemanden, auch nicht die Kinder. Schließt die Türen und testet alle. Einen nach dem anderen. Bringt die Wahrheit ans Licht.«

»Was für eindeutige Tests können wir benutzen?«, fragte Teg. »Für jeden von uns.«

Scytale meldete sich zu Wort. »Ich glaube, ich kann eine zuverlässige Methode entwickeln. Mit einer Gewebeprobe vom falschen Hawat werde ich ein Vergleichsmuster vorbereiten. Es gibt gewisse ... Techniken, die ich dazu einsetzen kann. Er gehört zur neuen Generation, die von den Verlorenen Tleilaxu mitgebracht wurde, und er unterscheidet sich von den alten. Aber mit dieser Probe ...«

»Und wie könnten wir Ihnen vertrauen?«, fragte Garimi. »Ihre Menschlichkeit ist unbewiesen.«

Scytales Miene zeigte Verzweiflung. »Irgendjemandem müssen Sie vertrauen.«

»Wirklich?«

»Ich werde zulassen, dass ich während der Vorbereitung die ganze Zeit von Ihren Experten überwacht werde.«

Duncan fasste den Tleilaxu-Meister ins Auge. »Scytales Vorschlag ist gut.«

»Ich hätte noch eine andere Möglichkeit anzubieten. Als wir Meister auf Tleilax und unseren anderen Welten von den Gestaltwandlern verraten wurden, gelang es einigen von uns, ein Gegenmittel zu entwickeln. Es handelt sich um ein selektives Gift, das nur bei Gestaltwandlern wirkt. Wenn Sie mir Zugang zu einem Labor gewähren, kann ich dieses Toxin rekonstruieren und es als Gas freisetzen.«

»Zu welchem Zweck?«, fragte Teg. Dann zeigten seine Gesichtszüge, dass er begriffen hatte. »Aha, um es in die Luftversorgung der Ithaka einzuspeisen. Damit würden wir jeden Gestaltwandler töten, der sich noch unter uns befindet.«

»Die Menge, die nötig wäre, um die gesamte Schiffsatmosphäre zu fluten, ist gewaltig«, sagte Duncan, der mit seiner Mentatenfähigkeit das Luftvolumen im riesigen Schiff und die Gaskonzentration schätzte, die auf die Gestaltwandler tödlich wirkte, ohne gleichzeitig andere zu beeinträchtigen und die Besatzung zu schwächen.

Garimi konnte nicht fassen, was sie hörte. »Du schlägst vor, dass wir diesem Tleilaxu erlauben, ein unbekanntes Gas im Schiff freizusetzen? Sie haben die Gestaltwandler erschaffen!«

Scytale antwortete ihr im Tonfall der Verachtung. »Ihr Hexen solltet euer Denkvermögen benutzen! Verstehen Sie nicht, dass ich mich damit selbst einer großen Gefahr aussetzen würde? Hier handelt es sich um neue Gestaltwandler, die von den Verlorenen Tleilaxu mitgebracht wurden – unseren unheiligen Stiefbrüdern, die mit den Geehrten Matres kooperierten, um alle alten Meister, wie ich einer bin, auszulöschen. Denken Sie nach! Wenn sich andere Gestaltwandler in der Ithaka aufhalten, schwebe ich in größerer Gefahr als jeder andere. Verstehen Sie das nicht?«

»Scytales Gas kann nur unsere letzte Notlösung sein«, sagte Duncan.

Sheeana blickte sich im Raum um. »Ich werde ihn mit der Arbeit an diesem Toxin beginnen lassen, aber mir wäre es lieber, wenn wir die Gestaltwandler direkt identifizieren könnten.«

»Um sie zu verhören«, sagte Garimi.

Scytale lachte. »Sie glauben doch nicht, dass Sie einen Gestaltwandler verhören könnten!«

»Sie sollten die Bene Gesserit niemals unterschätzen.«

Sheeana nickte. »Bis wir nicht alle anderen Agenten ausgerottet haben, bis wir nicht bewiesen haben, dass es keine weiteren Gestaltwandler unter uns gibt, haben wir nur dann Sicherheit, wenn wir in großen Gruppen zusammenbleiben, die nicht unbemerkt von einem Gestaltwandler angegriffen werden können.«

»Was ist, wenn bereits sehr viele von uns Gestaltwandler sind?«, fragte Teg.

»Dann sind wir verloren.«

 

* * *

 

Während der Isolation wurde jedes einzelne der Ghola-Kinder getestet. Leto II. war der Erste. Als die Sandwürmer Thufir Hawat angegriffen hatten, weil sie offenbar den fremdartigen Gestaltwandler gespürt hatten, hatte Letos Schockreaktion aufrichtig gewirkt. Die Aufzeichnungen zeigten, wie er fassungslos die übel zugerichtete Leiche anstarrte, die wieder den Grundzustand der Gestaltwandler angenommen hatte. Aber Thufir hatte sich offenbar bewusst in Gefahr begeben, als er sich Leto genähert hatte, obwohl es im Grunde gar nicht nötig gewesen wäre. Warum sollte sich ein Gestaltwandler einem solchen Risiko aussetzen? Es sei denn, die Kopie war so akkurat, dass selbst die Freundschaft echt war.

Leto, der Ghola des Tyrannen, war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Aber er war kein Gestaltwandler. Das bewies Scytales Gentest.

Auch Paul Atreides erwies sich als sauber, genauso wie Chani, Jessica und die dreijährige Alia, die von den Nadeln und Proben fasziniert war. Trotz der üblichen Verdächtigungen, die man ihm entgegenbrachte, war auch Wellington Yueh der, der er zu sein behauptete.

Nachdem Scytale die Blut- und Zelltests abgeschlossen hatte, war Sheeana immer noch nicht zufrieden. »Selbst wenn wir jetzt den Ghola-Kindern vertrauen können, heißt das nur, dass andere Gestaltwandler – falls es noch mehr davon gibt – unter den übrigen Passagieren versteckt leben.«

»Dann werden wir alle übrigen testen«, sagte Garimi. »Oder Scytales Giftgas einsetzen. Ich werde mich immer wieder jedem Test unterziehen und schlage vor, dass wir alle es tun.«

Scytale hob warnend die Hände. »Dieser Test ist sehr arbeitsaufwendig. Ich muss zunächst Material in ausreichender Menge vorbereiten, um alle Passagiere überprüfen zu können, und das wird einige Zeit beanspruchen.«

»Dann nehmen wir uns diese Zeit«, verkündete Sheeana. »Es wäre tollkühn, jetzt in unseren Bemühungen nachzulassen.«

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten
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